Herbstliche Impressionen aus Rainrod, Danke hierfür an Manuela Vogt!
Herbstliche Impressionen aus Rainrod, Danke hierfür an Manuela Vogt!
RAINROD – (det). „Shake Hands“, die 60er-Jahre-Schlager-Zeitreise des Musiktheaters Bellevue, war tatsächlich ein amüsanter Brückenschlag über ein halbes Jahrhundert. Schon vor zwei Jahren waren Gabriele Russ (Gesang, Gitarre), ihr Ehemann Alexander (Schlagzeug) und Hündin Lissy auf Einladung des Kulturrings nach Rainrod gekommen und hatten das Publikum in die 50er Jahre entführt.
„Alles ist aus den 60ern: die Musik, die Werbung und ich selber auch. Ich bin damals ohne Haare geboren worden, inzwischen sind sie auch schon wieder weg“ – verschmitzt, wie gewohnt, brachte der Kulturring-Vorsitzende Hans Georg Lippert die 70 Besucher schon bei der Begrüßung zum Lachen. Christine Lippert servierte in der Pause Bretzeln und griechisches Brot mit Kürbis-Ingwer-Dip samt heißem Apfellikör.
Gabriele kam im rot getupften Kleid, Alexander im Dinnerjackett mit Fliege auf die Bühne – die Mode von damals spielt in der Revue auch eine Rolle. „Wir stehen für handgemachte Musik“, war zu hören, und tatsächlich brachten die beiden auf der Bühne die Schlager ebenso unplugged wie mitreißend rüber. Da war Adamos Herzschmerz-Titel „Es geht eine Träne auf Reisen“ zu hören, Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“ tropfte in die Zuschauerohren und die „Zwei kleinen Italiener“ erinnerten an Conny Froboess und die Grand-Prix-Bewerbung von 1962.
Längst hatte das Publikum angefangen, mitzuklatschen – und mitzusingen. Dazwischen kam die Werbung von damals, Spots von Langnese, Ata, Persil, die Einladung, Pfefferminzbonbons zu lutschen und zu „Vivil-ieren“. Lissy gab Lassie, den Fernsehhund. Es folgten Titel von Manuela, die so kess dem Bossanova die Schuld zuschob und das „Knallrote Gummiboot“ der „musikalischen Gastarbeiterinnen“ Gitte Haenning, Wencke Myhre und Siw Malmwist. Die Zuhörer mochten das Ende der Revue nicht hinnehmen. „Noch was von Catarina Valente“, war es aus em Publikum zu hören und schon erklangen von „Ganz Paris träumt von der Liebe“ bis zum „Itsy-bitsy-teenie-weenie-Honolulu-Strandbikini“ die beliebtesten Titel der attraktiven Italienerin als Medley.
Quelle: Reise in die 60er Jahre (Kreis-Anzeiger, 21.10.2015)