Mit Fantasie für Rainrod arbeiten

KULTURRING Einsatz für kulturelle und soziale Belange

RAINROD – (em). Schon im Vorfeld des Ortsjubiläums „750 Jahre Rainrod“ gegründet, besteht der Kulturring Rainrod jetzt im sechsten Jahr. Dauerhafter Einsatz für den Ort, für kulturelle und soziale Belange sei das Ziel, betonte Vorsitzender Hans-Georg Lippert bei der Mitgliederversammlung im Dorfgemeinschaftshaus.

Er bat um Ideen für die Weiterentwicklung der Infrastruktur und nannte Projekte des vergangenen Jahres mit einem Kostenvolumen von 2000 Euro: die Anschaffung des Bücherregals in der Sitzecke des Dorfladens sowie des Bühnenvorhangs, dazu Spenden für den Kindergarten und den Toilettenumbau. Außerdem übernimmt der Kulturring, so Lippert, die laufenden Kosten des Defibrillators.

Dankesworte richtete Lippert an die Vorstände, weiter an das Homepage-Team um Carsten Naumann, an Andreas Großheim für seine beliebte Facebook-Seite „Good morning, Rainrod“, an die „Bildarchivarin“ Manuela Vogt, an Uwe Lakewand und das Team des Dorfladens sowie an alle tatkräftigen Talente im Verein. Steffen Went erinnerte an das Maibaumstellen, Karola Kammer an die Kräuterwanderung mit Anja Seipel und den Weihnachtsmarkt, Boris Kammer an die Schaumparty für Kinder und Erwachsene und Doris Kirchhof an den Künstlertreffpunkt. Derzeit hat der Kulturring 144 Mitglieder.

Lippert wies auf die nächsten Veranstaltungen hin. Am 25. April ist wieder Maibaumstellen mit einem kleinen Freiluftfest, am 10. Oktober kommt das Musiktheater „Shake hands“ und nimmt die Zuschauer mit in die 60-er Jahre. Schließlich ist am 5. Dezember wieder Weihnachtsmarkt. Angedacht ist auch ein Bürgerfrühstück mit Kabarett.

Unter Leitung von Ortsvorsteher Horst Lind wurde der Vorstand neu gewählt. Einstimmig war das Votum für Hans Georg Lippert als Vorsitzenden, seine Stellvertreterin ist Karola Kammer. Doris Kirchhof bleibt Rechnerin, neuer Schriftführer ist Andreas Großheim. Die Beisitzer sind meist auch Verbindungspersonen zu anderen örtlichen Vereinen. Gewählt wurden Stefan Went, Boris Kammer, Carsten Naumann (Freiwillige Feuerwehr), Anja Möser (Männergesangverein und Gemischter Chor), Waldemar Lutz, Katja Birkenstock (Sportverein), Gerhard Lind (Turnverein), Anita Bechtold (Kirchenvorstand), Birgit Müller (Sportschützenverein), Horst Lind (Arbeiterwohlfahrt), Paul Lakewand (Jugendclub) und Silvia Mauderer (Ortsbeirat). Der Vorsitzende dankte den ausscheidenden Vorständen Christine Lippert und Kathrin Köhler für ihren Einsatz.

„Die drei nächsten Jahre im Schulterschluss und mit viel Fantasie für Rainrod arbeiten“, nannte Lippert als Ziel des neuen Vorstandes.

Quelle: Kreis-Anzeiger

Rainrod wie es singt und lacht

WIRTSCHAFTSWUNDER-REVUE „Himbeereis und flotte Käfer“ begeistert Publikum / Von Heinz Erhard bis zum „Wunder von Bern“


(em). Im Rainröder Bürgerhaus waren die 50-er, die 60-er Jahre greifbar: Manuela Vogt, die „Fotoarchivarin Rainrods“, hatte Aufnahmen von damals an den Wänden aufgehängt und das beliebte Identifizierungsspiel begann: „Ei, dess iss doch die Emma…“ Minikleidchen hingen auf Bügeln, zierliche Schirme mit langen Griffen und Schleifchen daran waren aufgespannt, ein Pappkoffer geöffnet, in dem all die Herzschmerz-Publikationen für den Feierabend lagen: „Silvia-Roman“, „Juwel“-Heftchen, Arztromane. Plakate von „Bravo“ mit Conny Froboess und Peter Kraus auf dem Titel, von Colgate und Persil mit der blütenweißen Hausfrau umrahmten eine große Leinwand in der Bühnenmitte. Keine Zufallsdekoration: die Ortsbürgerin Helga Hainbach hatte all die Schätzchen dem Kulturring Rainrod für diesen Abend zur Verfügung gestellt, denn angesagt war „Himbeereis und flotte Käfer“, die heiter-musikalische Wirtschaftswunder-Revue von Gabriele und Alexander Russ. Zahlreiche Gäste, auch viele Auswärtige, konnte der Kulturring-Vorsitzende Hans-Georg Lippert begrüßen und sorgte, wie es seine Art ist, von Anfang an für gute Laune. Er hielt ein sehr knappes Träger-Minikleidchen hoch und sinnierte: „Kein Wunder – damals gabs noch keine Probleme mit dem demografischen Wandel.“ Dankesworte gingen an Stefan Schmidthals vom örtlichen „Lädchen für alles“ und die anderen Vorverkaufsstellen.

Und dann kaman sie auf die Bühne, die zwei „Reiseführer“ vom „Musiktheater Bellevue“: sie im Mini-Tupfenkleidchen mit viel Bein, er im Synthetikhemd mit Heinz Erhard-Brille. „Damals hatten Schlager noch Seele“ meinte Russ und das Duo stellte es gleich unter Beweis – mit Evelyn Künnekes „Mackie-Boogie“, mit Trude Herrs „ich will keine Schokolade“, alles fetzig mit Gitarre und Schlagzeug begleitet. Später kamen auch noch Mandolina, Concertina und Percussion zum Einsatz. Alexander Russ erwies sich als Conférencier der alten Schule, erinnerte an das „Medium Nr. 1“ von damals, das Radio in der Küchenecke, und imitierte Sportmoderator Herbert Zimmermann mit seiner berühmten Reportage des „Wunders von Bern“. Tief war der nostalgische Seufzer, der da durchs Publikum ging.

Die Stimmung steigerte sich, als Gabi Russ Zweizeiler des unsterblichen Comedian von damals, Heinz Erhardt, zitierte, als Minas „Heißer Sand und ein verlorenes Land“ schmelzend erklang. Meisterhaft wurde bei Benny Quicks Halbstarkenhymne von der „Motorbiene“ das Geknatter eines heftig frisierten Mofas imitiert und zugleich an Borgward, Isetta, die NSU-Quickly und andere Nostalgiegefährte erinnert. Tumult erhob sich im Saal, das Publikum war inzwischen völlig in den Bann der beiden Zeitzauberer auf der Bühne geraten und klatschte begeistert mit bei Siv Malmquists „Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling“, bei Manuelas „Schuld war nur der Bossanova“, bei Lolitas „Seemann, lass das Träumen“, begleitet mit dem „kleinen Asthmatiker“, der Concertina. Aber Alexander und Gabriele Russ hatte noch ganz andere Überraschungen parat. So die Handpuppen von Urmel und Mamma Wutz, den kleinen szenischen Ausflug in die Welt der „Augsburger Puppenkiste“. Dann zweimal ein Werbeblock: das Duo hatte Firmen um Reklamefilme von damals gebeten. Da rollte der Opel Rekord, „ein Auto, mit dem man sich sehen lassen kann“, da belehrte die erfahrene Frau das junge Ding, dass „Palmolive mit natürlichen Proteinen rote Spülhände verhindert“, da marschierte das knuffige braune Bärchen der Dosenmilch durch Stadt und Land und ein Kinderchor jodelte im Hintergrund. Und als hätte das Duo sein schauspielerisches Talent noch nicht genügend unter Beweis gestellt, verwandelten sich die beiden in die Putzfrauen Frau Struwwelisch und Frau Babbisch aus „Mainz wie es singt und lacht“, beschworen den „Blauen Bock“ und die tiefsinnige Suche nach roten und grünen Bembeln herauf. Und als das Publikum mit Zugabewünschen gar nicht aufhören wollte, sangen beide Heidi Brühls „Wir wollen niemals auseinander gehn“ und Gabriele Russ setzte mit „Aber heute muss es sein“ den Schlusspunkt.

Quelle: Kreis-Anzeiger 15:10.2013

Rainröder Weiberfasching 2013

 

{pgslideshow id=30|width=640|height=480|delay=3000|image=L|imageordering=9}

Am Samstag, den 18.01.2013 war es endlich soweit- in Rainrod fand ab 20.11 Uhr der erste Weiberfasching statt.
Nach einer jahrzehntelangen Durststrecke fand im Dorfgemeinschaftshaus endlich wieder eine Faschingsveranstung statt, die sich sehen lassen konnte. Organisiert von der Jazzdance-Gruppe „Limited Edition“ des Turnvereins Rainrod fand ein buntes Programm an karnevalistischen Highlights statt.
256 Frauen folgten der Einladung, einen humorvollen und männerfreien Abend gemeinsam zu verbringen.
Durch den Abend führte Anke Renker als echtes „Raaröder Schlappmaul“ , wobei sie von Eileen Bartsch, einer der Organisatorinnen, unterstützt wurde. Das Programm enthielt neben verschiedensten Tanznummern, natürlich auch bissige und nicht jugendfreie Büttenreden. Von den Problemen ein Obdach zu bekommen wussten Kora Weyland und Nicole Rost zu berichten, während Gabi Boss-Strauch uns auf ihre gewonnene Luxus-Kreuzfahrt mitnahm, auf der Kaviar zwar fehlte, man aber „Brombeermarmelade in Aspik“ reichte, die nach Fisch roch.
Nach diesem oberhessischen Büttenschmankerl wurde der tobende Saal in eine erste Pause entlassen. 
Ein echtes Highlight wurde von den Ulfaer Friedhofschnallen geboten. Diese Damen mit dem bitterbösen Mundwerk durften wir auf ihrem humoristischen Höhenflug nach Mallorca begleiten, wobei sie in bestem „Ilfer Platt“ verbal über einander herfielen.
Jutta Hofmann war schließlich diejenige, die in uns von den Problemen mit den Männern im Allgemeinen und ihrem eigenen im Besonderen zu berichten wußte. Schließlich trat auch die Moderatorin Anke Renker höchstpersönlich zwar nicht in der Bütt, aber auf ihrem Klohocker auf und teilte uns ihre Gedanken mit. Klar, das dieses Örtchen nicht still blieb und man es im Saal kaum noch auf den Stühlen hielt. Man hatte sowieso des Öfteren den Eindruck, dass man sich die Bestuhlung des Saales hätte sparen können, da die Damen im Saal  viele stehende Ovationen gaben oder sogar auf den Tischen tanzten. So auch bei der gesungenen Hochzeitszeremonie des „Brautpaares“ Rita Kern und ihrer Schwester Viola Schindler vor der „Pfarrerin“ Beate Luft. Die stimmstarken Antworten wurden zunächst von den Damen der „Schwitzgymnastik Rainrod“  gesungen, wobei der Saal dann lautstark übernahm. Wer dachte, dass die weiblichen Gäste wenigstens bei den Tanzdarbietungen ruhig auf ihren Stühlen saßen und sich berieseln ließen, der irrte . Passend zur jeweiligen Musik wurden die Darstellerinnen auf der Bühne von ihren Gästen tanzend und mitsingend begleitet.
Angefangen mit den Hippie -Klängen der 70er Jahre wurden die Tanzbeiträge von den Weibern der Schötter Spötter eröffnet. Ausgestattet mit Schlaghosen, Afro-Looks und  allen Farben eines Farbkastens begann die tänzerische Reise in die Vergangenheit. Der mitgebrachte „Daddy Cool“ für die gleichnamige BoneyM-Nummer, stellte sich bei genauerem Hinsehen, als echtes Schötter Mädchen dar. Anders der Tänzer der Gruppe Dancing Devils aus Eschenrod, der sich als waschechter Kerl herausstellte und mit gewagten Breakdance-Einlagen zu den Klängen des Songs „I like to move it“, den schnellen und kraftvollen Auftritt der jungen Damen noch verschönerte.
Still wurde es als eine Gruppe Rockerinnen erst den Saal und dann die Bühne betrat. Die vollständig in schwarzes Leder gewandeten Damen aus Eichelsachsen liessen es so richtig krachen. Schnelle Rockrhythmen hielten den ganzen Saal in Atem und brachten die Menge zum Toben.
Ebenfalls rockig angehaucht war auch die gelungene Performance der Rainröder Fußballerinnen, während uns die Damen der „Wilden 13“ tänzerisch, akustisch und optisch wahrlich Märchenhaftes aus 1001 Nacht darboten.
Ein besonderes Highlight bot die Gruppe „Top Secret“ aus Eberstadt – mit Tanz und Kostümen nahmen sie uns auf einen bunten Jahrmarktbesuch mit. Sogar komplizierte Hebefiguren wurden in einer perfekten Choreographie gezeigt.
Ganz ohne Männer kam der Weiberfasching jedoch nicht aus: der attraktive Mann mit der Maske und ohne Hemd verwöhnte die Darstellerinnen nach den jeweiligen Darbietungen mit Hochprozentigem, so dass diese doppelt ins Schwitzen kamen.
Auch die Jungs des SV Rainrod durften auf die Bühne-allerdings stark verkleinert als Miniaturen.
Männliche Verstärkung erhielten sie erst nach Mitternacht von denen, die bereits vor dem Saal dem Einlaß entgegen fieberten.

Fazit: eine begeisternde erste Weiberfastnacht wurde hier auf die Beine gestellt und man kann hoffen, dass diese Veranstaltung nicht zum letzten Mal in Rainrod stattgefunden hat.

Bilder zur Veranstaltung finden sie sowohl in der Ausstellungsecke  im örtlichen tegut-Laden und unter www.schotten-rainrod.de, sowie bei Facebook unter Kulturring Rainrod.