„Ein ganzer Ort hinterlässt unvergessliche Momente“

 

Kulturring Rainrod blickt auf sein Jubiläumsjahr zurück – Dank für viele helfende Hände – Hans-Georg Lippert bleibt Vorsitzender

Vorstand Kultur-Ring-Rainrod 2012

Zahlreiche Mitglieder und interessierte Bürger konnte der Vorsitzende des Kulturrings Rainrod, Hans-Georg Lippert, zur Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus begrüßen. In seinem Jahresrückblick erinnerte er zunächst an die Gründung des Vereins vor drei Jahren.

Die Hauptaufgaben der Gruppierung sollten die Vorbereitung der 750-Jahrfeier und zugleich der Aufbau einer Plattform kultureller Aktionen für alle Generationen sein. Das gelang.

„Der Kulturring hat es geschafft, mit seinen Festen und Aktionen ein fester Bestandteil des Dorflebens zu werden und hat inzwischen 144 Mitglieder“, betonte Lippert.

Das gelte insbesondere für die ungewöhnlich erfolgreichen Jubiläumsfeiern. Sichtlich bewegt erinnerte der Vorsitzende in assoziativen Bildern: „Jugend beginnt sich zu organisieren und zeigt es den Alten; Festherren und Damen üben über ein Jahr, Menschen recherchieren und schreiben ein Buch über Rainrod, Jüngere und Ältere arbeiten gemeinsam und entwickeln neue Veranstaltungen, ein ganzer Ort präsentiert sich der Region und hinterlässt in den Köpfen der Gäste unvergessliche Momente.“

Lippert ließ kurz nochmals die Festeröffnung am Alten Rathaus Revue passieren, die Denksteinenthüllung an der Linde, den „Abend für die Jugend“, den Festabend im Zelt mit 1000 Gästen und der Verleihung der silbernen Ehrennadeln des Landes Hessen an Horst Lind, Hans Georg Lippert, Waldemar Lutz, Robert Pitz und Klaus Wingefeld und schließlich den Stehenden Festzug, gastlich gestaltet von den Ortsbürgern.

Der Vorsitzende dankte allen Beteiligten, nannte aber auch eine Gruppe besonders: „Ein großer Dank an alle Frauen, die hier geholfen haben. Stellvertretend für alle sind hier Christine Lippert, Karola Kammer, Edelgard Wagner und Doris Kirchhof zu nennen, ohne dabei andere nach hinten stellen zu wollen.“

Da man bewusst die Jubiläumsveranstaltungen ohne Eintritt gestaltete, habe sich ein vierstelliger Verlust ergeben. Der Verein konnte aber aus vorausgegangenen Veranstaltungen Überschüsse zurücklegen und so seien die Kosten gedeckt, meinte Lippert und betonte: „Das Fest war ein menschlicher Gewinn“.

Zur Nachbereitung des Jubiläums fanden im Herbst zwei Filmabende statt, bei denen Hans Peter Zeschky das Maibaumstellen, die Festeröffnung, die Gedenksteinenthüllung und eine Diashow zum Thema Rainrod zeigte.

Außerdem präsentierte er den Film, der vom Hanauer-Video-Club während des Festes aufgenommen und geschnitten wurde.

Ein Fotobuch und eine Bilder-CD vom Fest, ein Buch mit Fotos aus der Ortsvergangenheit sowie ein Kalender mit Bildern des historischen Rainrod wurden von Manuela Vogt entworfen und zusammengestellt. Lippert dankte Hans Peter Zeschky und Manuela Vogt für die Bildpräsentationen wie auch Dennis Bausch für einen besonders ausdauernden Thekendienst während des Stehenden Festzuges.

Dank einer Spende von Uwe Stein konnte ein Stahlschrank für die Festunterlagen angeschafft werden. Es folgten Informationen der Arbeitsgemeinschaften. Aus der Gruppe „Feste vor dem Fest“ berichtete Carola Kammer, vom Nüsseschippeln Meint Rösjen, vom Maibaumstellen Sebastian Latta.

Nach den Berichten von Schriftführerin Kathrin Straub und von Rechner Robert Pitz wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Nach der Neuwahl des Gremiums unter Leitung von Ortsvorsteher Lind setzt sich das Führungsgremium nun wie folgt zusammen: Hans Georg Lippert steht wieder an der Spitze des Kulturrings, seine Stellvertreterin ist Karola Kammer. Kathrin Straub bleibt Schriftführerin, als Rechnerin ist Manuela Vogt nachgerückt. Beisitzer wurden Stefan Went und Christine Lippert.

Als Vertreter weiterer örtlicher Vereine gehören dem Vorstand an: Carsten Naumann (Freiwillige Feuerwehr), Bärbel Bär (MGV und Gemischter Chor), Gerhard Lind (Turnverein), Waldemar Lutz (Sportverein), Horst Lind (Arbeiterwohlfahrt), Volker Müller (Sportschützenverein), Julian Konrad und Paul Lakewand (Jugendclub), Manuela Edelmann (Ford-Team ), Anita Bechtold (Evangelische Kirchengemeinde) und Sylvia Mauderer (Ortsbeirat). Lippert gab noch einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen. Am 25. März werden von zehn bis 17 Uhr im Bürgerhaus im Rahmen des zweiten Rainröder Künstlertreffs kreative Arbeiten gezeigt.

Am 28. April ist das Maibaumstellen der Jugend am alten Rathaus, am 10. November heißt es in Zusammenarbeit mit dem MGV „Rainrod singt und musiziert“. Für den 8. Dezember ist eine Weihnachtsüberraschung angedacht.

Quelle: Kreis-Anzeiger

 

Da ist fast jeder Rainröder zu sehen

Ein voller Erfolg war der Filmabend mit dem Rückblick auf die Jubiläumsveranstaltungen, zu dem der Vereinsring Rainrod in das Bürgerhaus eingeladen hatte.

Der Vorsitzende Hans Georg Lippert (Mitte) mit Hans Peter Zeschky und Manuela Vogt, die viele Arbeitsstunden in die Bilddokumentation investierten. Foto: Maresch

Zwischen den Film- und Bildfolgen wurden die Besucher von der Gruppe „Feste nach dem Fest“ mit einem Büffet bewirtet. Aufnahmen vom Stellen des Maibaumes und eine Dokumentation des Gottesdienstes vor der Denksteinenthüllung zeigte Hans Peter Zeschky. Viel Arbeit hatte sich Manuela Vogt mit der Bilddokumention des eigentlichen Jubiläumswochenendes gemacht.

Die Disco am Freitag, der Kommers in historischen Kostümen am Samstag, die vielen Angebote des stehenden Festzuges am Sonntag sind lückenlos nachzuvollziehen. Mehrere Bürger hatten Bilder zur Verfügung gestellt, die Vogt nach Festablauf ordnete, sogar den Themen entsprechend straßenweise sortierte und auf DVDs brannte. Ebenso konnte sie 200 historische Bilder einscannen, die auf einer weiteren DVD aufgerufen werden können. Besonders begeistert zeigte sich der Vorsitzende Hans Georg Lippert von einem Fotobuch, das den Jubiläumsablauf dokumentiert: „Da ist fast jeder Rainröder drauf zu sehen.“

Originell ist schon das Titelbild: Erhard Reichmann in Manchesterhosen pafft gemütlich eine Zigarre. An einem weiteren Filmabend, dessen Termin noch bekannt gegeben wird, liegen sowohl das Fotobuch als auch ein Kalender zur Ansicht, der historische Ortsbilder zeigt. Etwa die alte Brücke, den Mühlgraben und mehr. Noch eine weitere DVD gibt es dort zu sehen: Hans Peter Zeschky stellte den Kontakt zum Filmclub Hanau her, dessen Mitglieder ebenfalls Aufnahmen machten. Beim Rainröder Weihnachtsmarkt am 3. Dezember sind sowohl Kalender als auch Fotobuch und DVDs zu erwerben. Vorbestellt werden können sie jetzt schon in „Lipperts Haarschneiderei“ und im Kosmetiksalon „Hand und Fuß“ von Doris Kirchhof.

(Quelle: Kreis-Anzeiger)

Erschöpft und stolz nach gelungenem Fest

 

Stehender Festzug als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum – Schulkinder inszenieren Theaterstück

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„Ideen ohne Ende: Rainrod, das Dorf der Talente“, hatte ein Besucher in das Gästebuch geschrieben, das in der Uferstraße auslag. Wenn die Enden des Reimes auch nicht ganz stimmen – der Spruch hätte als Motto für den Stehenden Festzug gepasst, der Höhepunkt des Rainröder Ortsjubiläums war. „Allen Respekt, was die hier auf die Beine gestellt haben“, war auch von den vielen auswärtigen Gästen zu hören.

Der Tag, vollgepackt mit Programm, begann mit einem Frühstücksbüffet im Zelt, zu dem der Musikverein Rudingshain aufspielte. Um elf Uhr kam Bürgermeisterin Susanne Schaab mit weiteren Mitgliedern der städtischen Gremien und eröffnete in der Rathausstraße den Stehenden Festzug, dessen Präsentationen sich über mehrere Straßen des historischen Ortskerns erstreckten.

Da staunten auch die Kommunalpolitiker. Hier waren nicht nur Häuser und Höfe festlich geschmückt. „Parcours in die Vergangenheit“: Neun Rainröder Straßengruppen hatten sich ein Thema aus alter Zeit gewählt und präsentierten es, oft mit Kostümen und Werkzeugen, die seit Jahrzehnten in den Familien aufbewahrt werden. So waren in der Uferstraße Handwerker wie einst zu sehen, etwa eine Weißbinderwerkstatt mit alten Walzschablonen und mehr. In Lodengrün als Jäger und Waldarbeiter erinnerten die Anlieger der Jagdhausstraße an ein einstiges Zubrot der kleinen Bauern. Mit alten Traktoren, Ackergeräten und schönen Pflanzenarrangements gestaltete man in der Eichelsächser und der Rathausstraße das Thema „Landwirtschaft und Bauerngarten“.

Weiß war die dominierende Farbe bei den Leuten der Mühlstraße, verkörperten sie doch Müller und Bäcker. Kraftvoll hämmernde Gestalten hatte das Neubaugebiet entsandt, „Schmiedewerkstatt“ war dort angesagt. Für „ Schule einst“ samt Tafeln, alten Landkarten und Heften hatten sich die Kreativen in der Weißbachstraße entschieden und ihre Präsentation tatsächlich neben Rainrods Alter Schule in der Rathausstraße aufgebaut. Die Metzger, ein wichtiges Gewerbe in der Großgemeinde Schotten, wurden von einer Gruppe aus der Höhenstraße dargestellt. Fürs Genießen hatten sich die Anlieger der Läunsbachstraße, des Alten Wegs und des Kreuzwegs entschieden und beschworen mit Spinnrädern und einem zünftigen Vesper die Wirtshäuser und Spinnstuben von einst herauf.

Nicht nur den Aussteuerwagen einer „guten Partie“ hatte die „Hochzeitsgesellschaft um 1920“ (Brücken- und Frankfurter Straße) zusammengestellt. Die Gruppe sang auch die alten Ehestandslieder und bewirtete Festbesucher aus dem großen Kessel mit Erbsensuppe. Die Dreifachperformance samt der reizvollen Kostümierung mag auch der Grund gewesen sein, dass die kleine Jury um den Kulturring-Vorsitzenden Hans Georg Lippert sie als „Schönste Straße“ des Jubiläums auszeichnete.

Gastlich bewirteten die Rainröder in vielen Höfen mit Getränken, Gegrilltem, Kaffe und Kuchen und zauberten Biergartenatmosphäre. Der Turnvereins-Ehrenvorsitzenden Erich Zinsheimer erinnerte mit dem Schild „Zur Hasenheide“ an seiner Snackbar an den Trainingsplatz des legendären Turnvaters Jahn.

Auf der Showbühne an der Rathausstraße trat der Männergesangverein mit Liedvorträgen auf, die Festherren und -damen zeigten Tänze. Der Turnverein war ebenfalls mit Tänzen wie auch mit Jonglage vertreten, die Kleinen des örtlichen Kindergartens sangen ein Lied, die Freiwillige Feuerwehr zeigte eine Showübung. Neben Bewegungsspielen gab es in der Schule eine Zeitreise in den „Unterricht von einst“, wo ein strammer Lehrer hart durchgriff. Die Kinder hatten das Stück zusammen mit Sylvia Mauderer von der schulbezogenen Jugendarbeit selbst geschrieben.

Historische Fotos von Ort und Bürgern waren im Dorfgemeinschaftshaus ausgestellt. Erfreulich: Auch auswärtige Gruppen wirkten beim Programm mit, etwa die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit naturpädagogischen Angeboten. Naturparkführerin Doris Ritz demonstrierte am Modell einen Vulkanausbruch, der Musikverein Schotten und andere Gruppen ließen von sich hören. Kunsthandwerklich Aktive wie Dagmar Sander präsentierten ihre Arbeiten.

Am Abend kamen die Ortsbürger noch einmal im Zelt zusammen – erschöpft, aber stolz auf ihr überzeugendes Fest. Stefan Went griff zum Spaten und Hans Georg Lippert versenkte bei der Jahneiche am Dorfgemeinschaftshaus eine Metallkapsel mit allen Informationen über das Jubiläum „für künftige Generationen“. Ein kleines Feuerwerk der Festherren war der Schlusspunkt. Bleibende Erinnerung: Am Weihnachtsmarkt 2011 werden CDs mit allen Bildern des Jubiläums angeboten.

Quelle: Erschöpft und stolz nach gelungenem Fest (Oberhessische Zeitung, 30.08.2011)