Neues Leben im Backhaus: Kulturring Rainrod unterstützt Initiative

Vorstand Kultur Ring Rainrod EV

Gleich zweimal kamen die Mitglieder des Kulturrings Rainrod zusammen, einmal zur Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus, am Tag zuvor mit etlichen anderen Ortsbürgern am Backhaus an der Niddabrücke. Es war Ortsbeirat Marcel Bechtold, der auf die Idee kam, das Backhaus wieder zu beleben, der Ortsbeirat schloss sich dem an.

Die Idee fand Zustimmung bei jungen Familien wie bei den älteren Ortsbürgern. So war zum Treffen Willi Schiemann gekommen und erinnerte sich: „Bis in die 70er Jahre wurde hier von etlichen Familien gebacken. Damals gab es noch die alte Niddabrücke mit der steinernen Einfassung an den Seiten. Auf den Mäuerchen standen dann die großen Kuchenbleche, die Brote zum Abkühlen. Es roch so nach Frischgebackenem, dass man richtig Hunger bekam.“ Das Backhaus wurde in den letzten Jahren nur vom Sportschützenverein für dessen Backhausfest genutzt. In der Liste der Ikek-Vorhaben in Rainrod wurden Mittel für Backhaus-Renovierung eingestellt. Im April soll ein erstes Probebacken stattfinden. Auch der Kulturring unterstützt das Projekt und bietet den vereinsrechtlichen Hintergrund. Ein Problem: Es fehlt an einem überdachten Lagerplatz für das Brennholz in der Nähe, etwa in einer Scheune. Wer Geeignetes zur Verfügung stellen kann, kann sich beim Kulturringvorsitzenden Hans-Georg Lippert, Telefon 06044/2808 melden.

Den Jahresrückblick gab Hans Georg Lippert. Der Maibaum wurde diesmal unter der Regie des jungen Zimmermanns Paul Lakewand aufgestellt und gespendet von Pfarrer Dr. Peter Möser. Die Kinder waren stolz auf ihr eigenes kleines Maibäumchen. Die Schaumparty der Jugendlichen im Juli sei „nicht mehr für die mittleren und älteren Jahrgänge geeignet“, aber trotz kühler Abend- und Nachtstunden ein Fest mit Superstimmung gewesen. Die Kinder hatten schon am Nachmittag ihr Plansch-Event. Auch der Weihnachtsmarkt bot den kleinen Rainrödern viel: Kino, Kinderbäckerei, Näherei, Basteln, Singen, Fackelwanderung und den unentbehrlichen Nikolaus-Auftritt. Bei Dekorativem und leckerer Bewirtung feierten die Erwachsenen um den von Reinhold Bär gestifteten Weihnachtsbaum. Lippert dankte allen Mithelfenden und nannte insbesondere Achim Wagner. Der Kulturring konnte 2017 die neue Beschallungsanlage im Bürgerhaus großzügig mitfinanzieren, Kindergarten und Grundschule wurden für ihre Arbeit unterstützt. Christine Lippert nähte Sitzauflagen für die Kirmesgarnituren.

Der beliebte Kalender „Altes Rainrod“ konnte nicht erscheinen, weil der Bildchronistin des Ortes, Manuela Vogt, die historischen Aufnahmen ausgehen. Lippert: „Vielleicht liegen irgendwo noch verborgene Schätze? Bitte stöbern.“ Die Homepage des Kulturrings wird von Carsten Naumann betreut, die Facebook-Seite von Manuela Vogt.

Und 2018? Am Sonntag, 11. März, ist Nussschippeln angesagt, ein Spiel für die ganze Familie, von Meint Roosjen aus den Niederlanden mitgebracht. Am 28. April wird der Maibaum gestellt, am 14. Juli gibt’s die Schaumparty. Angedacht ist im Frühsommer der erste „Rainröder Talk“ mit Talsperrenmeister Armin Hudetz. Weiter wird es eine Wanderung mit Übernachten im Freien und den Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende geben.

Nach dem Kassenbericht von Doris Roosjen wurde unter Leitung von Robert Pitz der neue Vorstand gewählt. Hans Georg Lippert bleibt an der Spitze des Vereins, vertreten von Karola Kammer, Rechnerin bleibt Doris Roosjen, Schriftführer Andreas Großheim. Beisitzer aus der Versammlung sind Stefan Went und Dennis Bast, vertreten durch Paul Lakewand und Hannes Altvatter. Die Beisitzer aus den Vereinen sind Sven Liska (Feuerwehr) Birgit Müller (Sportschützen), Katja Birkenstock (Sportverein), Gerhard Lind (Turnverein), Anja Möser (Gesangverein), Annette Dähne (evangelische Kirchengemeinde), Tom Lakewand (Jugendclub), Klaus Wingefeld (Arbeiterwohlfahrt) und Ortsvorsteher Horst Lind.

Quelle: Neues Leben im Backhaus: Kulturring Rainrod unterstützt Initiative (Kreis-Anzeiger, 08.03.2018)

Bilder: Maresch

Nußschibbeln 2018

Nussschibbeln Symbolbild

Das Spiel für Jung und Alt!

Eine Gaudi aus den Niederlanden

Sonntag, 11.03.2018 im
Dorfgemeinschaftshaus Schotten Rainrod
Beginn 14:00 Uhr
Anmeldung ab 13:00 Uhr*
Startgeld: Erwachsene 2,50€
Kinder 1,00 €

Es gibt lecker Kaffee und Kuchen
*begrenzte Teilnehmerzahl

Weiberfasching Rainrod 2018

TanzgruppeWEIBERFASCHING Engel und Teufel führen in Rainrod gemeinsam durch das abwechslungsreiche Programm

RAINROD – (em). Freiwillig begaben sich 250 närrisch gestimmte Frauen an einen Ort „zwischen Himmel und Hölle“, genauer gesagt in das Rainröder Bürgerhaus – zum Weiberfasching unter diesem Motto. Dort wurden sie von einem Engel (Eileen Bechtold) und einem Teufelchen (Anke Renker) durchs Programm geführt. Dekoration wie Bewirtung waren perfekt, für Musik sorgte Sven Leuning, als Kulissenschieber war Dirk Großheim im Einsatz.

Gleich mit dem ersten Showtanz als Harlekins sorgten die Mädels der Tanzgruppe „Limited Edition“ für Stimmung. Patrizia Luft und Eileen Bechtold trainieren die Gruppe.

Und immer lag „Eddi Proletti“ (Manuela Voigt), die Ortschronistin von Rainrod, mit ihrer Kamera auf der Lauer. Magische Teamleistung vom Zaubertrank-Kessel bis leuchtenden Flugbesen zeigten die Schötter Weibsleut beim Hexen-Showtanz, von allen Seiten kam Beifall.

Die Beamtin (Sabrina Bing) erzählte urkomisch das Rotkäppchen-Märchen in korrekter Amtssprache und arrangierte immer wieder Brotdose, Tasse und Kaffeekanne im exakten Winkel – offensichtlich ein ganz wichtiger Teil ihres Dienstauftrags. Vom Büro ging es nach Bayern: „Schwitzgymnastik“ hatten die Frauen der Gymnastikgruppe ihre Schuhplattler-Nummer genannt, zu der sich die Hälfte ins Dirndl, die andere in Karohemden und Lederhosen geworfen hatte. Schließlich der Auftritt von Andreas Gabalier (Gabi Boß-Strauch) mit „Hulapalu“ – da passte alles.

Bei der Programmnummer „Eine Komposition voller Höhepunkte“ erwischte es Freiwillige mit einer wahrhaft kniffligen Aufgabe. Sie mussten bekannte Lieder stöhnen und taten das so gut, dass tatsächlich alle Titel erraten wurden.

„Shut up and dance“: Im attraktiven schwarzglitzernden Charleston-Look kam die Tanzgruppe Rudingshain zum Showtanz mit Akrobatik auf die Bühne und warf einen Regen von Glitzerkonfetti in den Saal. Engel Eileen Bechtold: „Das hat so schön ausgesehen. Nächstes Jahr kommen wir zum Weiberfasching zu euch nach Rudingshain.“

In Wikinger mit Hörnerstirnbändern und Zöpfchen hatten sich die „Dancing Devils“ aus Eschenrod (trainiert von Annemarie Spamer und Carolin Weber) verwandelt, sie erwiesen sich bei Tanz- und Hebefiguren so kraftvoll wie ihre Vorbilder. Mit wuscheligen Perücken im Punker-Look, Schottenröckchen und verruchten Netzstrümpfen tanzten die „Betzenröder Weiber“ und zeigten dabei ihr Step-Talent.

Prinzessin, Clownin, Vampirweibchen und eine verführerische „Schwarze Natascha“: die Frauen im Projektchor des örtlichen Männergesangvereins brachten ein Medley und warben zum Mitsingen, wenn der Fasching vorbei ist.

Dann folgte Tanztheater vom Feinsten, für das die „Wilde 13“ aus Einartshausen bekannt ist: römische Legionärinnen marschierte auf, die schöne Cleopatra wurde hereingetragen und ließ auch hier nichts anbrennen: Caesar und Marcus Antonius stürzten sich in einem Kampf voller Eifersucht mit Holzschwertern aufeinander. Männer als Sahnehäubchen des Weiberfaschings? Zumindest ließen sie die Stimmung vollends hochkochen: Erst torkelten Henrik Müller und Stefan Fritzges als Wiedergänger von Dick und Doof auf die Bühne, dann folgten weitere Rainröder Fußballer im drolligen Charly-Chaplin-Look, alle trainiert von Julia Müller und Diana Groß.

Die Kaulstoßer Bauwagen Dancers, trainiert von Jessica Eisner, tanzten „Einmal um die Welt“ und zeigten die Kunst des Biertrinkens wissenschaftlich. Schließlich bewiesen die Narren der Eichelsächser Männergarde, dass sie den vierten Preis der Hessischen Showtanz-Meisterschaften 2017 nicht umsonst bekommen haben. Drollig genug kamen sie als Team der Muppet-Show und verwandelten sich im Tanzrhythmus von YMCA in die Band Village People. Das große Finale, die traditionelle Polonaise folgten. Der Weiberfasching – nach Mitternacht auch mit Männern – ging bis in die frühen Morgenstunden.

 
 

Quelle:Zwischen Himmel und Hölle (Kreis-Anzeiger, 24.01.2018)